Fairness: Moderator, wehre den Anfängen |
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Eine fruchtbare Diskussion ist nur möglich, wenn die Teilnehmer
fair und konstruktiv miteinander umgehen. Der Moderator hat auch
die Aufgabe, darauf zu achten, dass keine offenen oder versteckten
Fouls stattfinden und dann schleichend einreißen. Dafür ist eine
gewisse Wachsamkeit erforderlich – und ein Schuss Konfliktbereitschaft. Es wäre falsch, hier dem eigenen Harmoniestreben nachzugeben und die ersten Fouls geflissentlich zu "überhören". |
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Nach meiner Erfahrung aus unzähligen selbst moderierten und miterlebten
Workshops hat es keinen Sinn, darauf zu hoffen, dass irgendwelche
Unfreundlichkeiten und kleinen Fouls, die sich in die Diskussion
"einschleichen", einmalige Ausrutscher waren. In der Regel testen
bestimmte Teilnehmer, wie weit sie bei diesem Moderator gehen können,
und werden, wenn sie in ersten ihren Ausfällen nicht gestoppt werden,
immer "mutiger". |
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Deshalb empfiehlt sich gerade in der Anfangsphase von Workshops sowie bei konfliktträchtigen
Themen eine sofortige und schnelle Reaktion. Wichtig ist nicht,
dass diese Reaktion heftig oder gar hart ist, viel wichtiger ist,
dass sie auf der Stelle erfolgt. Das setzt voraus, dass man in der Situation
nicht mehr lange überlegen muss, ob und wie man reagiert
was wiederum dann am einfachsten zu gewährleisten ist, wenn man
die definitive Entscheidung, in solchen Fällen sofort zu reagieren,
für sich schon vorher getroffen hat. |
... erfordert vorherigen
Entschluss |
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Gut bewährt hat sich das folgende dreistufige Vorgehen: |
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- Beim ersten Foul (und zwar wirklich beim ersten!)
leise, aber unüberhörbar mahnen ("Bitte keine persönlichen Angriffe
...").
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- Beim zweiten Foul den "Übeltäter" direkt ansprechen
("Herr Meier, ich wäre Ihnen sehr dankbar ...")
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- Beim dritten Foul eine "Spielunterbrechung" herbeiführen
und der Gruppe eine Stellungnahme abverlangen ("Einen Augenblick
mal! Bevor wir weitermachen, sollten wir uns darüber verständigen,
wie wir hier miteinander umgehen. Denn wenn ich solche Äußerungen
jetzt durchgehen lasse, kann ich sie später in anderen Fällen nicht
verbieten. Also: Welche Spielregeln sollen für unsere Zusammenarbeit
gelten?")
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Die dritte Stufe werden Sie, wenn Sie die beiden ersten konsequent
handhaben, kaum benötigen. Ihre Entschiedenheit, solche Fouls nicht
zuzulassen, kommt schon in Ihren ersten Reaktionen rüber, und dann
werden es die wenigsten auf eine direkte Konfrontation ankommen
lassen. Wenn aber doch, ist die Einbeziehung der Gruppe ein wichtiger
Schritt, denn sonst kann es Ihnen passieren, dass Sie in einen persönlichen
Machtkampf mit dem Aggressor kommen und die Gruppe gespannt zusieht,
wer von Ihnen beiden gewinnt. |
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© 2001 Winfried Berner / letzte Revision 2.12.2017 – vollständige oder auszugsweise Wiedergabe, gleich in welcher Form, honorarpflichtig und nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung / Zitate im üblichen Umfang mit Quellenangabe gemäß wiss. Zitationsregeln zulässig. Näheres siehe Nutzungsbedingungen. |
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