Die Umsetzungsberatung

Diagnose Ihres Veränderungsvorhabens






Winfried Berner:
"CHANGE!" (Erweit. Neuauflage)

20 Fallstudien zu Sanierung, Turnaround, Prozessoptimierung, Reorganisation und Kulturveränderung

Change! - 20 Fallstudien zu Sanierung, Turnaround, Prozessoptimierung, Reorganisation und Kulturveränderung

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Winfried Berner:
Culture Change

Unternehmenskultur als Wettbewerbsvorteil

Culture Change: Unternehmenskultur als Wettbewerbsvorteil

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Winfried Berner, Regula Hagenhoff, Th. Vetter, M. Führing
"Ermutigende Führung"

Für eine Kultur des Wachstums

Ermutigende Führung: Für eine Kultur des Wachstums

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Vorerfahrungen: Selbstvertrauen oder Altlasten?

 

Auch wenn es Berater und neue Geschäftsführer manchmal gerne anders hätten: In Veränderungsprozessen gibt es keine Stunde Null. Jedes Projekt beginnt genau dort, wo die vorausgegangenen aufgehört haben. Je nachdem, ob die Vorerfahrungen gut oder schlecht waren, startet Ihr neues Projekt entweder mit Rückenwind oder mit Blei in den Schuhen. Denn ob frühere Projekte erfolgreich abgeschlossen wurden oder ob Sie einige Monate nach ihrem groß inszenierten Auftakt in aller Stille beerdigt wurden, das prägt natürlich die Erwartungen aller Beteiligten – sowohl der Belegschaft als auch des Projektteams als auch des Managements.

  • Bedeutung der
    Vorgeschichte
  • Deshalb tun Sie im Vorfeld eines Veränderungsvorhabens gut daran, offen zum Thema zu machen, was ohnehin jeder Insider unausgesprochen im Kopf hat:
    • Welche Vorerfahrungen hat Ihr Unternehmen mit Veränderungen? Waren bisherige Veränderungsvorhaben überwiegend erfolgreich oder sind sie zumeist gescheitert?
    • Falls letzteres: Wie sind die letzten Projekte in Ihrem Hause gestorben? Fuhren sie mit großem Knall gegen die Wand oder ließ man sie sanft einschlafen, sodass irgendwann niemand mehr über sie sprach?
    • Welche Erwartungen verbinden die Mitarbeiter daher vermutlich mit dem neuen Projekt – und wie gedenken Sie als Auftraggeber oder designierter Projektleiter, mit diesen Erwartungen umzugehen?
  • Vorerfahrungen prägen die Erwartungen
  • Es gibt Unternehmen, in denen, ohne dass groß darüber gesprochen wird, eine absolute und zweifelsfreie Sicherheit herrscht, dass auch das neue Veränderungsvorhaben erfolgreich umgesetzt werden wird (und in denen daher kaum verstanden wird, weshalb man überhaupt über Change Management reden muss). Und es gibt andere, die ähnlich zweifelsfrei davon überzeugt sind, dass aus den Ankündigungen und großspurig verkündeten Neuanfängen ohnehin nichts werden wird. Solche Organisationen reagieren mit einer schwer behebbaren Mischung aus Ablehnung, Depression und Zynismus auf jedes neue Veränderungsvorhaben.

  • Der "Mutpegel"
    Ihres
    Unternehmens
  • Entsprechend unterschiedlich fallen die Reaktionen auf die Ankündigung eines neuen Change-Projekts aus:
    • Aufbruchsstimmung ("Also gut, packen wir's an!")
    • Abwarten ("Mal sehen, was daraus wird!")
    • Desinteresse, Achselzucken ("Angekündigt wird viel!")
    • Genervtes Abwinken ("Die schwätzen doch eh bloß!")
    • Unruhe ("Möglicherweise meinen sie es ja ernst!")
    • Misstrauen und latente Panik ("Was da wohl wieder für eine Schweinerei dahinter steckt?!")
    • Fatalismus ("Am Ende läuft sowieso alles auf Personalabbau hinaus!").
  • Reaktionen
  • Ein äußerst lehrreiches Beispiel habe ich vor Jahren bei einem großen Elektronikkonzern erlebt, als wir vor der Führungsmannschaft einer Sparte für unser Beratungsprojekt warben. Die Reaktion der rund 60 Teilnehmer war äußerst verhalten; ihre wichtigste Frage schien unausgesprochen zu sein: Wie lange dauert es denn noch? Bis sich ein Abteilungsleiter meiner erbarmte und unter dem beifälligen Nicken seiner Kollegen erklärte: "Wissen Sie, Herr Berner, wir verstehen ja, dass Sie hier für dieses Projekt werben müssen. Aber verstehen Sie bitte auch uns: Das hier ist für uns Projekt Nr. 76. Davor war Projekt Nr. 75, und so wie wir unseren Vorstand kennen, wird in Bälde Projekt Nr. 77 folgen. Also, solange Sie uns nicht davon überzeugen, dass dies Projekt Nr. 1 ist, haben Sie bitte Verständnis, wenn wir hier keinen großen Enthusiasmus entwickeln!"

  • Fallbeispiel
  • Auch wenn es nicht ganz einfach war, darauf eine gute Antwort zu geben, war dies eine extrem wertvolle Aussage, weil sie die diffuse und kaum interpretierbare Passivität der Führungskräfte in Sprache übersetzte. Deutlicher als dieser Abteilungsleiter kann man nicht ausdrücken, dass man aufgrund der Vorerfahrungen keinerlei Hoffnung mit neuen Projekten verbindet. Das machte das dumpfe, apathische Klima der Versammlung nicht nur verständlich, sondern geradezu logisch: Wenn die Führungsmannschaft ihren Vorstand so wahrnahm, wie sollte sie sich dann für ein neu ausgerufenes Change-Projekt engagieren, geschweige denn, begeistern?!

  • Resignierte
    Unternehmen

  • Change! - 20 Fallstudien Zahlreiche Fallbeispiele zu den unterschiedlichsten Typen von Change-Projekten finden Sie in meinem Buch "Change! – 20 Fallstudien zu Sanierung, Turnaround, Prozessoptimierung, Reorganisation und Kulturveränderung" (Schäffer-Poeschel, 2. erweiterte Auflage 2015). Es vermittelt Ihnen einen breiten Überblick über die unterschiedlichsten Arten von Veränderungsprozessen und zeigt Ihnen, worauf es jeweils ankommt, um Ihre Change-Vorhaben zum Erfolg zu führen.

    Mehr Informationen über das Buch "Change! – 20 Fallstudien"


  • Buch "Change!"
  • Veränderungsbereitschaft und Veränderungsfähigkeit

     

    All diese Überlegungen münden am Ende in zwei Schlüsselfragen: die nach der Veränderungsbereitschaft und die nach der Veränderungsfähigkeit Ihres Unternehmens.

  • Zwei Paar Stiefel
  • Obwohl das zwei grundverschiedene Dinge sind, sind sie in der Praxis gar nicht so leicht zu unterscheiden. Denn mangelnde Veränderungsfähigkeit geht sehr häufig mit geringer Veränderungsbereitschaft einher: Eine Organisation, die weiß oder ahnt, dass sie große Probleme damit haben wird, Veränderungen zu bewältigen, neigt dazu, die Notwendigkeit von Veränderungen zu ignorieren oder zu leugnen. Sie wird Probleme erst dann zur Kenntnis nehmen, wenn sie unabweisbar und brennend geworden sind. Dann jedoch werden sie unversehens zur Krise: Die Führungskräfte und Mitarbeiter erstarren vor Angst, weil sie eine Katastrophe auf sich zukommen sehen und sich ihr gegenüber komplett hilflos fühlen.

  • Verwechslungs- gefahr
  • Die Unterscheidung ist wichtig, weil die Handlungskonsequenzen völlig unterschiedlich sind. Solange (nur) die Veränderungsbereitschaft gering ist, haben Sie vor allem ein Kommunikationsproblem: Ihre Führungskräfte und Mitarbeiter werden erst dann bereits sein, die Veränderungen mitzugehen und mitzutragen, wenn Sie sie davon überzeugt haben, dass tatsächlich dringender Handlungsbedarf besteht. Wie Sie das erreichen können, lesen Sie im Abschnitt Handlungsdruck: "Establishing A Sense of Urgency" – aber wie?

  • Geringe
    Veränderungs-
    bereitschaft
  • Wenn das Problem hingegen in mangelnder Veränderungsfähigkeit liegt, nützt Ihnen die beste Kommunikation nichts – dann bleiben Ihnen im Grunde nur zwei Möglichkeiten: Entweder Sie suchen die Unterstützung externer Berater, und/oder Sie bauen die Veränderungsfähigkeit Schritt für Schritt auf, indem Sie mit kleineren Projekten beginnen, für deren erfolgreichen Verlauf sorgen, und sich dann allmählich größeren Vorhaben zuwenden. Falls Sie dafür genügend Zeit haben.

  • Mangelnde
    Veränderungs-
    fähigkeit
  • Fördern von Veränderungsbereitschaft und Ermutigung des Unternehmens

     

    Falls Sie den internen Weg gehen wollen, bauen Sie am besten eine kleine interne Elitegruppe auf, die Sie mit besonderen Aufgaben betrauen und ihnen dafür die besondere Aufmerksamkeit und Rückendeckung der Geschäftsleitung zu sichern. Von entscheidender Bedeutung ist dabei, dass die ersten Projekte erfolgreich verlaufen. Denn bei einem Misserfolg wird nicht nur Ihre Elite, sondern das ganze Unternehmen noch mutloser werden als es ohnehin schon ist. Deshalb wählen Sie die Aufgabe so, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit innerhalb weniger Monate erfolgreich zu bewältigen ist, und geben dem Projektteam bei Bedarf Rückendeckung, fordern ihm aber auch gute Leistungen und hohen Einsatz ab!

  • Interne Elite
    aufbauen
  • Wichtig ist aber, diese interne Elitegruppe nicht in eine Gegenposition zum Rest des Unternehmens zu bringen, indem sie sich als etwas Besseres fühlt als "diese mutlosen Dödel". Denn nur wenn diese Elite als Teil der Mannschaft wahrgenommen wird, bekommt sie die erforderliche Unterstützung von den Mitarbeitern und Führungskräften, nur dann gönnt man ihnen einen Erfolg, und nur dann wird ihr Erfolg zur Ermutigung für das gesamte Unternehmen. Fühlen sie sich dagegen als etwas Besseres und treten entsprechend auf, werden sie für alle Übrigen schnell zum Feindbild, und man will dann nicht mehr ihren Erfolg, sondern will sie im Gegenteil scheitern sehen.

  • Keinen Gegensatz entstehen lassen
  • Deshalb ist der Begriff Elite gefährlich, auch wenn ich ihn hier verwende, um die besondere Rolle dieser Gruppe deutlich zu machen, und sollte nicht zu deren Kennzeichnung verwendet werden. Um keine Gegenposition entstehen zu lassen, sollte sich diese Gruppe auch nicht nur aus "jungen Wilden" zusammensetzen, sondern auch erfahrene Mitarbeiter und Führungskräfte einschließen – natürlich insbesondere solche, die ein Stück mutiger und veränderungswilliger sind als der Durchschnitt.

  • Bunt gemischte Zusammensetzung
  • Auch sollte diese "Elite" keine geschlossene Truppe sein, sondern schrittweise erweitert werden: Wann immer ein solches Team ein Vorhaben zum Erfolg geführt hat, kommen andere hinzu, die auch gerne Teil des Erfolges sein würden. Sie gilt es zu erkennen, einzuladen und zu integrieren, damit aus einer kleinen Elite schrittweise ein immer mutigeres und damit auch veränderungsfähigeres Unternehmen wird.

  • Schrittweise Erweiterung

  • Sie planen gerade ein Change-Projekt, bei dem es um derartige Themen geht? Oder haben eine verwandte Fragestellung, zu der Sie fachkundige Unterstützung oder eine kompetente Hintergrund-Beratung suchen? Dann sprechen Sie uns gerne an!


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    oder direkte Mail an w.berner(at)umsetzungsberatung.de

    oder Telefon +49 / 9961 / 910044


  • Wir unterstützen Sie gern!
  •  


    Diagnose, Teil 1: Bestimmung des Veränderungsbedarfs

    Diagnose, Teil 2: Vorerfahrungen / Veränderungsbereitschaft und Veränderungsfähigkeit

    PfeilDiagnose, Teil 3: Typologie von Veränderungsprozessen

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